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Wie Golf trainieren – Training ist erwerben und üben ist anwenden


Von Michel Monnard

Wenn wir über Golf-Training sprechen, müssen wir ein Trainingsprogramm zusammenstellen, welches Langzeitlernen unterstützt. Untersuchungen haben gezeigt, dass gute Resultate in in manchen Trainingstypen nicht mit gutem Lernen gleichgestellt werden kann.

Diese Feststellung wurde erstmals von M. Blodgett im Jahre 1929 bestätigt. Unlängst hatten Nicholas C. Sonderstrom und Robert A. Bjork des UCLA Lern- und Vergessens-Labor etwas mehr Klarheit über dieses Thema gebracht.

„Obwohl der Zusammenhang zwischen Lernen und Erfolg haben mehr als genug bewiesen ist, scheint es ein Missverständnis darüber zu geben, dass manchmal eine gute Leistung im Training nicht mit Lernen gleichgesetzt werden kann.“ UCLA’s Dr. Bjork.

Hier also einige wichtigen Verbesserungen für Ihr Training.

Training ist erwerben und üben ist anwenden.

Ungewolltes Ergebnis

Wenn wir ungewollte Ergebnisse ins Training einbauen, kann dies gutes Lernen verbessern. Das Gefühl von einem Fehler (z.B. zu schnell, zu langsam) hilft, etwas neues – anderes zu lernen. Jack Nicklaus soll das auch als Lernhilfe benutzt haben.

Untersuchungen haben auch gezeigt, dass der Versuch etwas zu verbessern, nicht mit Lernen gleichzusetzen ist. Deswegen geht es darum, die Aufmerksamkeit darauf zu legen, etwas anderes zu machen, ohne den Hintergedanken des „Verbessern“ zu benutzen.

Unterrichtshilfen

Untersuchungen von Hodges und Campagnaro haben gezeigt, dass wenn man einem Golfer mit einer Trainingshilfe versucht physisch zu helfen einen bestimmten Bewegungsablauf zu erarbeiten, reduziert man die Fehler im Training. Sobald aber im Spiel diese „Führung“ entfällt, leidet der Lernfortschritt, da der Körper sich an die Führung gewöhnt hat.

Lernhilfen können also nicht beim Spielen eingesetzt werden. Untersuchungen am UCLA Learning Lab haben gezeigt, dass diese Trainingshilfen den Wert des Abmühens reduziert. Dies ist das wichtigste Mittel zum Lernen.

Deswegen arbeiten wir in der Golfschule mit wechselnden Zyklen. Wir helfen mit Lernhilfen um ein Grundgefühl zu erstellen. Sobald dieses erreicht ist, hat der Golfer eine Grundfähigkeit, die dann ausgebaut werden kann.

Wie die Zeit nutzen

Als Test wurden Spielern im Blocktraining und anderen im wechselnde Ziele-Modus drei verschiedene Bewegungstypen beigebracht. Beide Gruppen übten während einer Stunde. Die Blocktraining-Gruppe hatte jede Bewegung während 20 min geübt. Die wechselnde Ziele-Modus Gruppe übte die neuen Bewegungen abwechselnd und nur einmal pro Bewegung. Diese letzte Gruppe hatte ein besseres Abspeichern und Behalten erzielt.

Deswegen ist es wichtig, dass im Training die Aufgaben alle 5 – 10 min geändert werden. Dies hilft verstärkt das Langzeitlernen, anstatt immer das gleiche über längere Zeit zu machen (Goode, Stephen, Magie 1986). Zum Beispiel wenn ein Golfer zielen lernt, dann sollte er im Training abwechselnd einmal auf dem Grün, dann direkt danach auf dem Fairway, dann auf dem Abschlag und dann im Bunker zielen lernen. Und dies während der gleichen Unterrichtseinheit.

Hunderte von Experimenten haben gezeigt, dass der „Abstands-Effekt“ als sehr robust und verlässlich im Erlernen von neuen Lösungen zu Problemen ist. (Cepeda 2006)

Feedback

Eine gemeinhin bekannte Annahme ist, dass regelmässiges Feedback im Lernprozess von einer äusseren Quelle gut für das Langzeitlernen sei. Langzeituntersuchungen haben aber gezeigt, dass reduziertes, verspätetes und zusammengefasstes Feedback besser ist für das Langzeitlernen (Schmidt und Wulf 1997). Also aufgepasst Golfer: Feedback nach jedem Schlag behindert den Lernprozess, denn der Golfer muss ein eigenes internes Feedback erstellen lernen.

 

 

Zeitliche Aufteilung

Wenn wir eine Stunde Training haben, ist es weniger nützlich alles an einem Stück und immer die gleichen Aufgaben zu haben. Besser wäre es, die Stunde in vier Einheiten à 15 Minuten mit kleinen Pausen zu machen. Auch wichtig ist es, in jeder dieser Mini-Sessions etwas anderes zu lernen.

 

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