Home > Blog > Die Golfschwung-Technik ist häufig nicht die Ursache von Fehlschlägen

Die Golfschwung-Technik ist häufig nicht die Ursache von Fehlschlägen


Von Michel Monnard

In jedem Wochengolfkurs stehen wir mit den Golfern vor den gleichen Fragen bezüglich Golfschwung:

Warum geht der Golfschwung manchmal, und manchmal nicht?

Der Golfschwung im Detail

Welches unfunktionelle Resultat (sprich “schlechter Schlag”) ist von der Technik provoziert und welches ist ein Koordinationsproblem? Spielt die mentale Komponente eine Rolle? Trainiert der Golfer angemessen oder fordert er mehr Resultat mit sichtbar zuwenig Aufwand?

Ein Golfer selbst weiss im Normalfall nicht, was da im Golfschwung gerade schief gelaufen ist. Denn das Einschätzen, ob ein Winkel sich verändert hat oder ein Schaft unpraktisch stand, ist wirklich schwierig.

Wir möchten Ihnen hier etwas Mut machen. Häufig ist es einfach nur so, dass der Golfer den Golfschwung den er gerade durchgeführt hat, zu wenig präzise hinbekommen hat. Der Fehlschlag ist häufig nicht auf einen sogenannten “technischen Schwungfehler” (z.B. unpraktischer Winkel) zurück zu führen.

 

Besser verstehen warum ist der Anfang

Der Golfschwung auf der Boditrak Druckmatte

Im Hinblick auf unser Training, arbeiten wir am Verständnis, warum es manchmal eben nicht passt. Zum einen natürlich sollte der Golfer den Fehler selber bemerken, zum anderen aber auch verstehen, warum manchmal Dinge passieren, die eigentlich gar nicht passieren sollten und das vollkommen normal ist. Dies nennen wir die “Fehlerkette”, was wann passiert ist, damit im Treffpunkt x passiert. Dieses x ist dann der Grund warum der Ball macht was er macht.

Sie kennen die Grundlage: Der Golfschwung besteht aus vielen verschiedenen Segmenten/Teilchen. Diese legen wir aufeinander (Setup), verknüpfen sie (Rückschwung) und kreieren eine Bewegung (Abschwung), die am Schluss (im Treffmoment) ein funktionales Resultat produzieren soll.

 

Eine wunderbare Erklärung

Ein Golfschwung wie er im Buche steht. Alles glatt und sauber.Am letzten Wochenende, als wir mit Lego spielten, kam mir eine Idee, wie Golfer besser verstehen können, was im Golfschwung genau passiert.

Wir stellen uns vor, dass der Golfschwung wie dieses rote Legohaus oben sein soll. Jeder Baustein passt perfekt aufeinander, alle Bausteine sind von der gleichen Farbe (sprich, der Golfschwung funktioniert), alles wunderbar. Nun, Sie erahnen es, so ist es nicht ganz.

Ein Golfschwung wie er normalerweise vorkommt. Mit persönlichen Eigenheiten und Dingen die nicht passen.Was eigentlich passiert, ist dass jeder Golfer aufgrund seiner körperlichen Bewegungsfähigkeit und der (nicht immer existierenden) sportlichen Vergangenheit, eine eigene Art von Choreografie erfindet und diese versucht in ein funktionelles Resultat umzuwandeln. Jeder kreiert Eigenheiten in seiner Bewegung, die er/sie eben so macht.

Eigenheiten sind nicht schlecht, sofern Sie funktional/wiederholbar sind. In meinem zweiten Legohaus sehen wir, dass eine löchrige und unebene Wand, nicht unbedingt funktional für mitteleuropäisches Miesepeter-Wetter ist. (Deswegen sollten Sie unbedingt einen Mallorca-Urlaub planen.)

Ein Golfschwung mit Koordination funktioniert, auch wenn nicht alles wie im Lehrbuch ist.Zum Glück gibt es ein Heilmittel, welches, in genügender Menge eingesetzt, aus der löchrigen Wand, eine funktionale Wand macht. Die Steine sind im dritten Bild zwar immer noch in unterschiedlicher Farbe, aber Sie werden im Winter nicht frieren und dem Regen wird das Haus auch bestens standhalten. Ok, es ist vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, ein farbiges Haus zu haben. Aber wissen Sie was? Das ganze Haus abzureissen und alles rot zu machen ist furchtbar viel Arbeit, und wer sagt denn, dass das rote Haus am Ende besser ist, wenn Sie es denn schaffen sollten, ein rotes Haus zu bauen?

Eine Lösung

Dieses oben versprochene Heilmittel bekommen Sie nun bei uns im Golfunterricht. In deutscher Sprache heisst es “Koordination”. Koordination ist der Leim, der Mörtel, der alle Unebenheiten ausbessert und zusammenhält.

Koordination hilft uns Bewegungsteilchen so anzupassen, dass Sie im Treffpunkt doch ein funktionelles Resultat erzeugen.

Im Unterricht lernen Sie verstehen, wie das Gehirn und der Körper funktionieren und zusammenarbeiten. Dann macht es total Sinn, koordinative Übungen einzubauen, und damit den Golfer so geschickter zu machen, die golferischen Herausforderungen konstanter meistern zu können.

Welche Übungen führen also zu mehr Konstanz in Ihrem Golfspiel? Dem Ball ist es relativ egal, wie Sie schwingen. Ihn interessiert nur, was im Treffpunkt passiert.

Als spezifisches Beispiel:

Sie gehören zu den Golfern, die immer mal wieder hinter den Ball schlagen, also “fett” treffen. Für unsere Golflehrer heisst das, sie können den Aufprallpunkt des Schlägers nicht konstant steuern. Vor allem auf dem Platz passiert das. Im Training spielen Sie von der Matte und schlagen 50 Bälle (den ganzen Eimer) ohne Pause. Das wäre eine schöne Ausgangslage, die für einen Gelegenheitsgolfer auch sehr real ist.

Wenn also der Aufprallpunkt am Boden unregelmässig ist, müssen wir dem Golfer beibringen, wie er den richtigen Ort konstanter treffen kann. Hier kommt zum einen eine Übung ins Spiel und zum anderen ist ganz wichtig, dass dieser Golfer diese Übung im Training als “Maintenance” ansieht. Sprich als etwas, das er immer wieder üben soll. Sonst verfällt die Fähigkeit wieder. Ein Koordinations-Legohaus fällt nach Gebrauch immer wieder zusammen und muss immer wieder aufgebaut werden, damit es benutzt werden kann.

 

Im Training

Hier ist also die Übung die Sie machen sollten, um beim Aufprallpunkt besser zu werden.

Erster Teil: Suchen Sie einen Grashalm und nehmen Sie die Anspruchshaltung mit einem 9-er Eisen zu diesem Grashalm ein. Schwingen Sie jetzt und versuchen Sie ca. 10 cm links von diesem Grashalm auf den Boden zu schlagen. Dann sprechen Sie wieder den Grashalm an. Nun schwingen Sie und versuchen 10 cm rechts vom Grashalm auf den Boden zu schlagen. Dann sprechen Sie wieder den Grashalm an und versuchen genau den Grashalm zu treffen. Haben Sie das geschafft? Ist der Schläger genau da aufgekommen, wo Sie wollten? Machen Sie diese Übung 4 – 5 mal und sehen Sie ob Sie konstant immer am gleichen gewollten Ort aufschlagen.

Sind Sie dazu fähig, kommen wir zum zweiten Teil der Übung:

Spielen Sie Golfbälle aus verschiedenen Ballpositionen, zu anfangs ohne Ziel, später mit Ziel. Z.B. ein Ball von 5 cm rechts vom grossen linken Zehen. Dann ein Ball genau aus der Mitte, dann ein Ball 3 cm links von der Mitte, dann ein Ball vom grossen Zeh, dann in Ball 10 cm rechts vom grossen linken Zehen. Diese Punkte sind für einen Rechtshänder. Für einen Linkshänder einfach den rechen Zehen als Referenz nehmen. Schaffen Sie es, Bälle von unterschiedlichen Ballpositionen zu treffen? Dann koordinieren Sie die Segmente die involviert sind richtig.

Wie Sie jetzt trainieren müssen, um diese Koordination besser zu machen? In unserem Buch beschreiben wir Trainingsmethoden, die Ihnen helfen sollen, ein schnelleres Lernen und mehr Konstanz ins Spiel zu bringen.

 

Dies bedeutet, dass Sie nicht unbedingt gewisse Schwungpositionen einhalten müssen um dies hinzubekommen, aber im Treffpunkt muss der Schläger am richtigen Ort auftreffen. Die saubere Kraftübertragung auf den Ball ist wichtig für Distanzkontrolle, Richtungskontrolle, Flughöhe, Landwinkel und Ausrolllänge des Balles.

Lernen Sie in unserem Unterricht, welche Fehlschläge koordinativ zu lösen sind, und wo wir mit einer verbesserten Technik einfacher konstantere Lösungen generieren können.

 

Zusammenfassung:

  • “Golftechnik” ist ein Bezeichnung, mit der ein Golflehrer Bewegungsteile aufbaut, einbaut und verbessert um Ihnen zu helfen den Treffpunkt und das Resultat besser kontrollieren zu können.
  • Eigentlich gibt es keinen richtigen Schwung, nur ein mehr oder weniger funktionales Resultat. Golfschwünge sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich, und das ist gut so.
  • Ein Golfschwung kann und wird individuelle Eigenheiten jedes Golfers beinhalten. So muss ein Schwung nicht aus bestimmten Positionen bestehen, nur die produzierten Kräfte müssen im Treffpunkt funktionale Resultate erzeugen.
  • Der Ball versteht nur Physik und hat aber einen ziemlich reduzierten IQ. Er liegt nicht da unten, guckt hoch und sagt:”ach Du schon wieder, ich geh dann mal wieder nach rechts.” Alles was direkt mit ihm zu tun hat, muss in bestimmten Mengen geschehen.
  • Koordination kann aus einem sich komisch anzusehenden Schwung ein perfekt funktionales Resultat kreieren.
  • Koordination kann und muss man trainieren.
  • Wir nutzen spezifische Übungen um Ihre “Problemzonen” zu verbessern.
  • Koordination generiert ein funktionelles Resultat, Kompensation endet in einem Fehlschlag
  • Eine Woche Golfkurs ist ideal um Fortschritt bleibend zu machen.

 

 

 

Buchen / Anfrage senden

 

 

 

Letzte Artikel