Putting Drill für unterschiedliche Spiel-Niveaus
Im Golfunterricht benutze ich gerne diese Übung, in der ich dem Golfer je nach Niveau unterschiedliche Aufgaben stelle.
Für einen Einsteiger geht es bei dieser Übung zuerst einmal darum, die Türchen richtig zu stellen, die Menge an Break zu erahnen und mit der Kalklinie visuell sichtbar zu machen. Alleine dies ist für einen Einsteiger schon eine beachtliche Aufgabe. Weitere Ziele sind: Lernen wie Geschwindigkeit und Distanz zusammen hängen und wie sich Geschwindigkeit auf die Linie auswirkt. Das vierte Fundament im Putten ist: Jeder Putt ist ein gerader Putt, nur die Geschwindigkeit bestimmt, wieviel Gefälle der Ball annimmt.
Für höhere Handicaps ist es wichtig, eine Routine zu erstellen. Zu lernen, einen Putt immer mit den gleichen Abläufen zu lesen. Wir besprechen im Unterricht wie wir alle notwendigen Informationen verarbeiten und diese zu einem korrekten Startpunkt umwandeln. Als separate Fähigkeit trainieren wir Distanzkontrolle. Diese ist vital.
Für tiefere Handicaps kommt ein weiterer mentaler Punkt dazu, die positive Selbstbestätigung und das Aufbauen eines Gefühls des “der ist drin!”. Wir verbinden zum Beispiel das Geräusch wie der Ball ins Loch fällt mit einem Wort. Z.B. Yes!. Wir nutzen jedes Mal wenn der Ball ins Loch fällt dazu, um dieses “Yes” zu verstärken. Dann setzen wir dieses Yes! und die Visualisierung wieder Ball ins Loch fällt in die Routine ein. Positive Selbstbestätigung und bildliche Unterstützung helfen dem Körper Sicherheit zu bekommen. Dies ist nur ein kleiner Teil des Ganzen.
Tour Pros arbeiten zwar auch an der Mechanik, haben dafür aber ganz klar abgegrenzte Momente. An Turnieren wird strukturiert an technischen Defiziten gearbeitet, sich aber hauptsächlich auf die sich ständig verändernden Grüns konzentriert. Eine Woche hier, eine Woche dort… das bedingt sehr viel Arbeit am Kennenlernen der Grüns und wie sie reagieren. Die technische Analyse wird auf ganz einfach Endpunkte reduziert. Unter Druck funktionieren viele einzelne Gedankenspunkte nicht.
Ein Tour Pro wird also zum einen an Distanzkontrolle arbeiten, zum anderen aber auch an der Visualierung, dem Gefühl der Menge des Breaks, der Eingangsrichtung. Bildliche Vorstellung ist sehr wichtig, weil sie einzelne Gedanken reduziert. Und wenn es dann zählt, läuft beim Tour Pro der Prozess ab, die Routine wird genau eingehalten.
Als visuelle Hilfe nehmen Tour Pros z.B. die erhöhte Ziellinie oder im englischen “elevated aimline”. Hier sehen wir den südafrikanischen Tour Pro Branden Grace (momentan Weltranglisten 29ster) mit meinem Kollegen, dem Puttingtrainer Phil Kenyon von der Harold Swash Putting School. Dieses Foto habe ich am Finale der European Tour im Jumeirah Golf Estate gemacht. Die beiden haben an Startlinie, Geschwindigkeit und Breakmenge gearbeitet.
Je nach Spielniveau kann also eine Übung unterschiedlich genutzt werden. Wichtig erscheint mir, dass der Golfer ein klares Bild von dem bekommt, was von ihm verlangt wird. Allzuhäufig merke ich, dass kein Konzept da ist. Wenn eine klare Arbeitsrichtung vorgegeben wird, hat der Golfer es einfacher, Ziele zu erreichen.
Im Unterricht arbeiten wir zum Einen an einer besseren Startrichtung aber auch am Konzept wieso ein Ball fällt und wie man die Menge an Gefälle kontrollieren kann. Dies bringt uns zur Distanzkontrolle. Als kleinen Test können Sie diese Übung machen. Stecken Sie Tees und spielen Sie diese Bälle zu den Tees. Wenn Sie es schaffen, die Bälle regelmässig beim Tee zu stoppen, haben Sie eine gute Chance, den nächsten Test auch zu bestehen – nämlich Putts aus 1 – 2 Meter zu versenken.
Es ist immer eine Kombination aus Fähigkeiten. Wenn Sie Schwächen in der Richtungskontrolle haben, aber die Distanz sehr gut einschätzen, wird dies nicht sehr viel nützen. Es braucht immer eine gute Startlinie und eine dazugehörige Geschwindigkeit.
In unseren Spezialpetting-Kursen arbeiten wir im Detail an der Kombination aus Richtung und Geschwindigkeit. Wenn Sie also Mühe mit diesen 75 cm bis 2.5m Putts haben, könnte dieser Kurs genau das Richtige für Sie sein.
Letzte Artikel
- Sommer Greenfee Aktion bei Capdepera Golf – Ihr unvergessliches Golferlebnis auf Mallorca
- Die Macht der mentalen Stärke im Golf: Warum Werte und Einstellung zum Spiel und Training entscheidend sind
- Warum Golfunterricht für Kinder eine unschätzbare Investition ist
- Wie und warum wir moderne Video-Software für Ihren Fortschritt im Golfunterricht nutzen
- Wie kann ich als PGA Golflehrer besser werden – Gedanken zu meinem Fortschritt
- Platzreife / 1. Handicap “verschenken”?
- Bin ich schon gut genug um einen Platzreifekurs zu machen?
- Wie das Golf-Handicap berechnen – nach dem neuen Welt-Handicap System
- Golfkurse für Familien – Erfahrungen
- Distanzkontrolle mit den Wedges in Golf
- Social Media Blog Zusatz: Wie als Golfer positive Selbstgespräche führen
- Golfreisen während Covid-Zeiten – Rückmeldungen unserer Gäste im März/April 2021
- Spezialschlag: der Ball im Bunker an der Bunkerkante
- 4 Gründe, warum das Fairwayholz oder das Hybrid nicht funktioniert
- Chippen – wenn Sie immer wieder zu lang sind hilft oft der Landepunkt
- Spiel-Tipp Golfplatz: Aus dem Rough quer zum Fairway spielen
- 4 Übungen für bessere Distanzkontrolle beim Putten
- Alle wollen konstanter Golf spielen! Aber wie geht das?
- Eisen – den Golfball endlich zentriert auf der Mitte des Eisens treffen
- Putten – nie mehr zu kurz – Putting-Übung für Handicap-Golfer
- Capdepera – der perfekte Ort für Golfurlaub
- Pitchen – über einen Bunker pitchen
- Putten – nie mehr zu kurz – Putting-Übung für Einsteiger und höhere Handicaps
- Mit Videos Golf lernen, ist das gut für mich?
- Putting- Chipping- und Pitching Yips
- Wie erarbeiten wir die Spielstrategie in unseren Golfkursen?
- Wie richtig auf die Golf-Platzreife – Prüfung vorbereiten
- Golfplatz Spiel-Tipp: am Hang vor dem Grün
- Die drei Stufen des Golf-Lernens
- Gedanken zur Didaktik in unserem Golfunterricht
- Der neue Ryder Cup 2018 Golfball von Callaway – Team Europe
- Die eigene Immobilie auf Mallorca
- Ready Golf, wie wir Golfer in der Golfschule schneller machen
- Warum abmühen im Lernprozess von Golf wichtig ist
- Stationen-Training im Golfunterricht: Thema Chippen & Pitchen
- Golf-Fitness
- 11 Gründe, warum der Nordosten Mallorcas perfekt ist für Ihren Golfurlaub
- Die Golfschwung-Technik ist häufig nicht die Ursache von Fehlschlägen
- Wie Golf trainieren – Der praktische Unterschied von Training und Üben
- Wie Golf trainieren – Training ist erwerben und üben ist anwenden
- Schlägerfitting und Reparatur in unserer Golfschule
- Wie entsteht eine gute Lern-Atmosphäre im Golfunterricht?
- Ausführliche Beschreibung des Platzreifekurses
- Wie man auf dem Golfplatz Geschäfte macht…
- Putting-Training im Winter leicht gemacht
- Putter-Fitting in unserer Golfschule auf Mallorca
- Sie wollen einen neuen Putter kaufen?
- Spielen Sie intuitiv oder mit Schwunggedanken?
- Putting Drill für unterschiedliche Spiel-Niveaus
- Unser erstes Golf-Buch
- Wie einen Golfschwung von der Driving-Range auf den Golfplatz transferieren
- Wie wir die Driving-Range nutzen
- Dies können Sie von unserer Golfschule erwarten
- Wie wir moderne Technologie im Golf-Unterricht einsetzen
- Wanderrouten im Nordosten um Cala Ratjada